Welches ist die bessere Q10-Form?

Unbiqunon oder Unbiqunol?
Um die Wirkung beider Substanzen genauer zu erforschen, führten Wissenschaftler eine Studie durch, bei der die Testteilnehmer verschiedene Dosen (100 und 300 mg) beider Q10-Arten erhielten. Im Verlauf der Studie zeigte sich, dass QH2 in Chinon-Derivat umgewandelt wird, sobald die Substanz dem Sauerstoff aus der Luft ausgesetzt ist oder mit Magensäure und/oder Darmsaft in Kontakt kommt.

Das umgewandelte QH2 wird somit als Chinon-Derivat im Magen und im Dünndarm resorbiert. Da die Bioverfügbarkeit beider Q10-Arten nach den Ergebnissen der Studien nahezu gleich ist, scheint es keinen Unterschied zu geben, welcher Wirkstoff eingenommen wird ^[1]. Durch die Verwendung von QH2 scheinen sich keine unmittelbaren Vorteile zu ergeben, da diese Verbindung im Verdauungssystem in das Chinon-Derivat umgewandelt wird.

Die Wirkung beider Substanzen vergleichen

Es wird vermutet, dass QH2 die bessere Form von Q10 ist, da es vom Körper leichter resorbiert wird. Diese Annahme kann jedoch nicht durch Studien belegt werden. Es sieht im Gegenteil so aus, dass die Verwendung von QH2 keine Vorteile bietet. Der Wirkstoff ist nicht nur weniger stabil als die Chinon-Derivate, sondern ist auch teurer in der Herstellung.

Die Frage, ob Ubiquinol tatsächlich besser ist als Ubiquinon, lässt sich dennoch nicht eindeutig beantworten. Neben der unterschiedlichen Farbgebung (QH2 ist milchig-weiß, während Chinon-Derivate gelblich sind) besteht der einzige bekannte Unterschied zwischen beiden Substanzen darin, dass es sich bei QH2 um das teurere Rohmaterial, das gleichzeitig aus biochemischer Sicht weniger stabil ist, handelt.

Ubiquinol muss sich einer wissenschaftlichen Prüfung unterziehen

Die einzige Möglichkeit um festzustellen, ob QH2 für die zukünftige Q10-Forschung von Bedeutung ist, besteht darin, umfassende doppelblinde und randomisierte Studien durchzuführen, die beweisen könnten, ob QH2 tatsächlich besser resorbiert werden kann als Chinon-Derivate. Im Falle eines positiven Ergebnisses wäre der nächste Forschungsschritt, die physiologische Wirkung von QH2 zu entschlüsseln. Da eine solche Wirkung bislang nicht erwiesen ist, bleibt Ubiquinon-10 auch weiterhin Q10-Form, die in der Forschung verwendet wird.

Fazit: Dokumentationen und Studienergebnisse rücken Ubiquinon in den Vordergrund

Um die Wirksamkeit der beiden Q10-Formen objektiv beurteilen zu können, benötigt es entsprechende Dokumentationen oder Studienergebnisse, die die positiven Effekte belegen könnten. Es gibt zwar einige Tierstudien mit QH2, allerdings nur eine sehr begrenzte Anzahl an Humanstudien mit dieser Substanz. Außerdem wurden in fast allen bis heute durchgeführten Q10-Studien ausschließlich Chinon-Derivate verwendet. In diesem Zusammenhang lohnt es sich, die Kisel-10 und die Q-Symbio Studie etwas genauer zu betrachten.

Bei beiden Studien wurde das gleiche Ubiquinon-Präparat eines dänischen Herstellers, die den Wirkstoff in einer einzigartigen Formel mit optimaler Bioverfügbarkeit enthält, verwendet. Die Kisel-10-Studie kam zum Ergebnis, dass Q10-Präparate altersbedingter Herzschwäche entgegenwirken können. Gemessen an den Patientenjahren ist die im Jahr 2003 initiierte doppelblinde, randomisierte Q-Symbio-Studie die bisher größte placebokontrollierte Studie weltweit, die sich mit der Herzinsuffizienz-Behandlung mit der Q10-Wirksamkeit beschäftigte. Wie die Forschungsergebnisse aufzuzeigen scheinen, konnte die kardiovaskuläre Sterblichkeit von Patienten in der Q10-Gruppe verglichen mit der Placebogruppe um 43 Prozent reduziert werden.

[1] Hinweis: Die oben aufgeführten Wirkungen sind bisher nicht durch Studien mit höchstem wissenschaftlichen Standard belegt.

Quellen:
Cardiovascular mortality and N-terminal-proBNP reduced after combined selenium and coenzyme Q10 supplementation: a 5-year prospective randomized double-blind placebo-controlled trial among elderly Swedish citizens.
Alehagen U, Johansson P, Björnstedt M, Rosén A, Dahlström U.
Int J Cardiol. 2013 Sep 1;167(5):1860-6
The Effect of Coenzyme Q on Morbidity and Mortality in Chronic Heart Failure: Results From Q-SYMBIO: A Randomized Double-Blind Trial.
Mortensen SA, Rosenfeldt F, Kumar A, Dolliner P, Filipiak KJ, Pella D, Alehagen U, Steurer G, Littarru GP; Q-SYMBIO Study Investigators.
JACC Heart Fail. 2014 Sep 25. pii: S2213-1779(14)00336-9. doi: 10.1016/j.jchf.2014.06.008.